Brief einer Angehörigen
Seit über zwei Jahren finden in Klausen wöchentlich Treffen für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz statt. Diese Gruppe soll dem einzelnen helfen, sich in der herausfordernden und schwierigen Situation besser zurechtzufinden, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, Tipps im Umgang zu erhalten und das Gefühl zu verlieren, alleine mit der Situation zu sein.
Dies sind offene Treffen und jeder kann sich zu jeder Zeit anschließen. Sie finden jeden zweiten Mittwoch im Monat im Raum für Senioren, über dem Gasthof Grauer -Bär, um 18.00 Uhr statt.
Eine der betroffenen Angehörigen hat uns in einigen Worten ihre Situation geschildert:
„Ihre Mutter zeigt Anzeichen einer beginnenden Demenz. Versuchen Sie … „. So erklärten mir die Ärzte in wenigen Minuten die Diagnose nach einem einwöchigen Krankenhausaufenthalt meiner Mutter. Das war vor fünf Jahren.
Demenz – ein Begriff, der immer häufiger zu hören und zu lesen, ja fast alltäglich ist. Immer mehr Betroffene scheint es davon zu geben – oder empfinde nur ich das so? Anfangs noch recht harmlos und relativ unscheinbar, äußerte sich die Krankheit immer mehr und brachte uns ständig in neue Situationen. Zweifel und Fragen, die uns Angehörigen oft sprachlos und ratlos machten und uns vor allem überforderten, häuften sich.
Seit ca. zwei Jahren gibt es nun in Klausen ein regelmäßiges Treffen von Menschen, die mit Demenz zu tun haben. Geleitet werden die Treffen von 3 engagierten Pflegerinnen, die uns mit ihrer Erfahrung, ihrem Wissen aus einer fachspezifischen Ausbildung und vor allem ihrem Verständnis und ihrem Mitgefühl eine großartige Hilfe sind. Der Austausch mit Betroffenen, das Aussprechen von Erlebtem, von Erfahrungen, von Zweifeln, Ängsten und Unsicherheiten gibt einem Kraft und Mut und vor allem das Gefühl, nicht alleine mit all dem Dilemma dieser heimtückischen Krankheit zu sein.
Ich kann alle Angehörigen und Freund Demenzkranker nur ermutigen, sich an unseren Treffen zu beteiligen und dadurch mehr Verständnis, Wissen und Offenheit dieser Krankheit gegenüber zu erlangen.“